1.) Welchen Kameratyp kaufen bzw. benutzen
Erst einmal stellt sich die Frage, womit kann
man unter Wasser fotografieren. Da gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Analogkamera oder Digitalkamera in einem Unterwassergehäuse
- Analogkamera oder Digitalkamera in einem Plastikbeutel mit Glasscheibe
- reine Unterwasserkamera
- Wegwerfkamera für Unterwasserbilder
Die wahrscheinlich sinnvollste Anschaffung ist ein Unterwassergehäuse zur eigenen Analogkamera bzw. Digitalkamera. So haben Sie nur eine Fotokamera, mit welcher Bilder über Wasser und auch gute Bilder unter Wasser gemacht werden können.
Der Plastikbeutel mit Glasscheibe ist eine preisgünstige Alternative zum Unterwassergehäuse. Fraglich ist, ob die Bedienung der Kamera durch eine Plastiktüte unter Wasser wirklich funktionieren kann. Ich habe meine Zweifel, habe es aber noch nicht probiert.
Reine Unterwasserkameras haben zwei Nachteile. Erstens, man hat zwei Fotokameras, eine für Bilder auf dem Land und eine für Bilder unter Wasser. Zweitens sind reine Unterwasserkameras meistens technisch nicht so ausgereift wie normale Fotokameras und machen entsprechend schlechtere Bilder. Folglich sollte man den Preis für die Anschaffung einer reinen Unterwasserkamera in ein Unterwassergehäuse für seine vorhandene Kamera investieren und hat dadurch die gleiche, hohe Fotoqualität unter Wasser wie über Wasser.
Von Wegwerfkameras ist
immer abzuraten, da die Bilder eine sehr schlechte Qualität haben und es
keine Negative zur Nachbestellung gibt.
2.) Das Fotografieren
unter Wasser als Schnorchler
Wirklich gute Unterwasserfotos bekommt man nur, wenn man bei Motiven unter
Wasser so nah wie möglich rankommt und das Motiv ausreichend hell
beleuchtet ist. Zudem sollte das Wasser sehr klar sein, denn je trüber das
Wasser, um so dunkler werden auch die Bilder. Weiterhin sollte das Motiv
aus einer guten Perspektive fotografiert werden.
a) nah an das Fotomotiv
kommen
Schon diese Voraussetzung für ein schönes Foto, ist für die meisten Schnorchler ein sehr schwierig zu erfüllender Punkt, denn dazu muss man
manchmal richtig weit untertauchen. (Tipps zum runtertauchen gibt es unter
allgemeines) Es kommt schon
mal vor, dass der Fisch oder der Krake in 5m Tiefe ist. Dann tief Luft holen
und so weit wie möglich hinunter tauchen zum Fotomotiv. Kaum am Ziel
angekommen, wird die Luft auch schon knapp, so dass aufwendiges einstellen
am Fotoapparat nicht möglich ist, dazu später aber mehr.
b) gut ausgeleuchtetes
Motiv
Wir alle haben keinen Einfluss auf das Wetter, aber blauer Himmel und
direkte Mittagssonne in das Meer helfen schon sehr, dass das Foto nicht zu
blau und dunkel wird. Zudem brauchen die Kameras bei hellen Motiven nur
kurze Belichtungszeiten, was die Gefahr des Verwackeln beim Fotografieren
minimiert.
Es gibt teure Vorrichtung, auf welche man seine Kamera montieren kann und
dann zusätzlich durch eine Lampe oder einen zusätzlich externen Blitz das
nötige Licht auf das Motiv bringen. Für den Hobbybereich beim Knipsen unter
Wasser geht das preislich aber zu weit.
c) klares Wasser
Die Kamera kann eigentlich nie bessere Aufnahmen machen, als sie selber mit
dem menschlichen Auge sehen. Von daher seien sie selbstkritisch mit der
Wasserqualität. Hat das Wasser viele Algen, Schwebeteile bzw.
Schwebestoffe, Plankton usw., so ist der Blick zum Motiv getrübt.
Diese Trübung wird man natürlich auch auf dem Foto sehen. Von daher lohnt
es sich manchmal nicht zu fotografieren, wenn einfach im Wasser nur eine
miese Sicht herrscht.
d) gute Perspektive
All das zuvor gesagte hilft nichts, wenn auf jedem Bild nur der Fisch von
hinten zu sehen ist, weil man dann eben kaum etwas sieht. Darum muss man in
kürzester Zeit entscheiden, wie man das Motiv am besten fotografiert.
Viele Motive sieht man nur sehr kurz (z.B. ein vorbei schwimmenden Hai,
Rochen, Oktopus usw.), da heißt einfach draufhalten und hoffen, dass es ein
gutes Bild geworden ist. Andere Motive lassen den Unterwasserfotografen auch
mal richtig nah rankommen (Anemonenfische, Drücker, Muscheln, Korallen
usw.). Hier sollte man behutsam und mit einem guten Plan zur Tat schreiten
und versuchen, das Motiv aus einer guten Perspektive zu fotografieren.
3.) Kameraeinstellungen
Viele Kameras haben unzählige Einstellungsmöglichkeiten, jedoch bin ich
übergegangen, bei meiner Digitalkamera immer den Automatik-Modus zu
benutzen. Der Grund ist recht einfach, einmal untergetaucht hat man als
Schnorchler nicht Stunden Zeit, die Kamera auf die gerade vorherrschenden
Bedingungen einzustellen, da einem schnell die Luft ausgeht und das
Fotomotiv meistens nicht mehr da sein wird.
Eine Ausnahme ist das Fotografieren von festen Gegenständen wie Muscheln,
Korallen, Unterwasserformationen usw. . Hier kann man ruhig etwas
experimentieren.
4.)
Fehler beim Fotografieren
Grundsätzlich sollte das zuvor geschriebene beachtet werden, dann klappt es
auch mit guten Bildern. Aber aus meiner Erfahrung weiß ich, dass man noch
viele andere meisten dumme Fehler machen kann. Also hier meine
Anfängerfehler. Ihr werdet sehen, da sind bestimmt richtig dumme bei :) !
- Unterwassergehäuse ohne
Kamera mal in einem Wassereimer ausprobieren. Das gibt Selbstvertrauen,
dass das Gehäuse dicht hält, denn beim Eintauchen des Gehäuses in Wasser
blubbert es immer und man hat Angst, dass gerade das Gehäuse mit Wasser vollläuft.
- Linse und Glasscheibe des Fotogehäuses sollten total sauber sein. Leider
fasst man schnell mit einem Finger außen auf die Glasscheibe.
- vor dem Abtauchen zum Motiv sollte die Kamera die gewünschte Einstellung
eingestellt sein. Durch Schwimmbewegungen oder überhastetes bedienen der
Kamera kann diese aus Versehen verstellt sein. Immer wieder kontrollieren.
- Viele Digitalkameras haben nach kurzer Zeit einen Stromsparmodus mit
Sleepfunktion, so dass auch mal die Kamera beim Abtauchen ausgerechnet in
den Schlafmodus geht und man einen schwarzen Bildschirm hat. Also vor dem
Abtauchen einfach die Kamera benutzen, z.B. zoomen oder scharf stellen.
Somit dauert es wieder, bis die Kamera ein den Stromsparmodus geht.
- Akkus halten bei Schnorchelgängen wesentlich
kürzer, da die Kamera eigentlich nie in den Stromsparmodus kommt. Sonst
verpasst man ggf. einen super Schnappschuss. Also auf keinen Fall mit fast
leeren Batterien bzw. Akkus auf lange Schnorcheltour gehen und das
Ladegerät nicht vergessen.
- Sämtliche Ausrüstung für das Unterwassergehäuse mitnehmen. Ich habe auf
Mallorca den Sichtschutz für den Monitor vergessen, so dass die Sonne immer
schön auf den Monitor scheinen konnte und ich kaum etwas auf dem Monitor
meiner Digitalkamera sehen konnte beim Fotografieren.
- wenn noch Luft in der Lunge ist, auch mal warten, bis das Fotomotiv in
der richtigen Position / Perspektive zu fotografieren ist.
Das sollte erst einmal reichen. Für Anregungen und Kritiken habe ich immer ein offenes Ohr. Bitte eine mail schicken oder einen Beitrag im Forum schreiben.