Allgemeines

Schorcheln ist ein ganz normaler Breitensport, da für jeden etwas dabei ist. Jeder der schwimmen kann, kann auch schnorcheln. Es gibt keine Altersbegrenzung.

Anfänglich reicht es schon, wenn man sich eine Taucherbrille aufsetzt und mal einen ungetrübten Blick unter Wasser hat. Wer noch einen Schnorchel dabei hat, kann minutenlang mit dem Kopf unter Wasser bleiben und sich alles genau anschauen. Es gibt immer etwas zu sehen und wenn es nur die anderen Badegäste sind. ;)

Die ersten "Schnorchelgängen" sollten in Strandnähe stattfinden und man sollte im Wasser noch stehen können. So kann ohne Probleme probiert werden, wie alles am besten passt, sitzt und funktioniert. Sollte sich die Taucherbrille zu schnell mit Wasser füllen, kann man diese stehend wieder leeren. Schwimmend gehört schon etwas Geschick und Kraft dazu. Auch das eine oder andere Verschlucken ist Stehend schnell zu korrigieren. Schwimmend kann das schon anstrengender werden.

Die nächsten Schnorchelgänge können dann schon in interessante Gefilde vorstoßen, wie z.B. an der Felsenküste entlang links und rechts von Badebuchten. Richtig gute Schwimmer wird es früher oder später auch mal reizen, dem Boden etwas näher zu kommen, um nicht immer auch 2-6m Entfernung (je nach Tiefe) alles beobachten zu müssen. Untertauchen ist angesagt !

Auch die ersten "Tauchgänge" sollten in ca. 1,5m tiefen Wasser probiert werden. Man kann immer stehen, hat aber auch noch etwas Platz zum Tauchen. Das Schnorcheln an der Wasseroberfläche wird jeder beherrschen. Beim Untertauchen ist einiges zu beachten. Zuerst einmal sollte man als Schnochler nirgendwo reintauchen, denn die mitgebrachte Luft reicht bei den meisten nur 20s. Weiterhin sollte man Tauchtouren lieber zu zweit machen, so dass immer einer da ist, der helfen kann.
Man muss nicht auf Biegen und Brechen Rekorde in Weittauchen, Tieftauchen und Langtauchen aufstellen. Immer genug Zeit für das kontrollierte Auftauchen einplanen. Nichts ist wohl schlimmer, als wenn man ohne Reserven nach oben kommt und man nicht sofort Luft bekommt, weil man direkt in einer brechenden Welle auftaucht oder über einem Schwimmer, Luftmatratzen, Schiffe usw. sind und gerade dort kein Platz zum sicheren Auftauchen ist. Auch hier kann der begleitende Schnorchler für die Sicherheit des anderen Sorgen, wenn er an der Wasseroberfläche die Auftauchregion freihält.

Das Untertauchen geht im Süßwasser problemlos, im Brackwasser (Süß-Salzwasser-Gemisch --> z.B. Bodden) auch unproblematisch, in der Ostsee und Nordsee wenig problematisch, im Mittelmeer u.a. Ozeanen problematisch und im Roten Meer schwierig. Das liegt am Salzgehalt im Wasser. Je höher der Salzgehalt im Wasser ist, um so stärker ist der Auftrieb im Wasser. Das Rote Meer hat einen sehr hohen Salzgehalt und hat damit einen sehr starken Auftrieb. Man kann im Roten Meer nicht untergehen (ertrinken kann man dennoch, wenn man mit dem Gesicht im Wasser schwimmt !). Viele Anfänger kommen im Salzwasser gar nicht nach unten.

Hierfür gibt es eine relativ einfache Technik. Wie ein Klappmesser funktioniert diese. Zuerst wird der Kopf + Oberkörper senkrecht nach unten ins Wasser gesteckt (das Klappmesser schließt sich halb) und wenn der Kopf und Oberkörper diese Position erreicht hat, hebt man den Hintern + Beine gerade hoch in die Luft (das Klappmesser öffnet sich ganz). Wie eine Anglerpose schießt man dann schnell auf 2-4 m runter ins Wasser. Hier kommt die nächste Hürde, der Druckausgleich unter Wasser.

Wasser ist schwerer als Luft und hat somit eine höhere Dichte. Bereits in 10m Tiefe ist der Druck doppelt so hoch, wie an der Wasseroberfläche. Der Druck unter Wasser nimmt also schnell zu. Sämtliche Körperteile vertragen diesen Druck beim Schnorcheln, nur das Ohr ist sehr empfindlich. Schon in 2m Tiefe ist der Schmerz im Ohr sehr unangenehm. Ab 3-4m Tiefe ist er eigentlich kaum noch auszuhalten. Folglich muss beim Abtauchen und Auftauchen in Tiefen über 2m ein Druckausgleich im Ohr erfolgen.

Für diesen Druckausgleich gibt es 3 Methoden, ich wende jedoch nur zwei Methoden an, welche jeder kennt. Jeder, der schon einmal geflogen ist, weiß, dass man beim Start und Ladung immer wieder schlucken muss, um den Druck im Ohr dem Außendruck anzupassen. Oder man schiebt den Unterkiefer weit nach hinten bzw. gähnt und schafft so einen Druckausgleich. Genau das gleiche macht man auch beim Schnorcheln.
Hier muss nun jeder selber herausfinden, welche Methode für einen die besten ist. Bei tiefen Tauchgängen 6-8m sammel ich vor dem Abtauchen etwas Spucke, um etwas zum Schlucken zu haben und beim Auftauchen benutze ich die andere Technik zum Druckausgleich, d.h. ich schiebe den Unterkiefer weit nach vorne. Probieren und trainieren hilft hier nur.

Viel Spaß beim Schnorcheln. Wir sehen uns im Forum.