Unterkunft:
Bevor wir 13 Tage auf Cat Island verbrachten, waren wir 2 ½ Tage auf der Insel New Providence mit der Hauptstadt Nassau. Einen halben Tag haben wir uns Nassau angesehen und an den anderen beiden Tagen haben wir an zwei Ausflügen teilgenommen, von denen ich unter der Rubrik „Schnorcheln“ berichten werde, Eines vorweg: Für Schnorchler waren die beiden Ausflüge ein absolutes Highlight!
Doch zunächst ganz kurz zu unserer Unterkunft auf New Providence: Wir wohnten im Nassau Beach Hotel an der Cable Beach. Das Hotel hat über 400 Zimmer und liegt neben noch größeren Hotels. Das Hotel ist OK, aber nichts Besonderes. Der Cable Beach soll berühmt sein, ist aber wegen der Hotelburgen auch nichts Besonderes. Mit dem Bus sind es 10 Minuten nach Nassau. Der Bus kommt alle 5 Minuten und kostete eine Dollar. Nassau ist ein nettes Städtchen, aber uns hat ein halber Tag gereicht.
Jetzt aber endlich zum Greenwood Beach Resort (www.greenwoodbeachresort.com) auf Cat Island! Cat Island ist über 70km lang, hat aber nur 1500 Einwohner. Auf der Insel ist der höchste Berg der Bahamas mit 65 Metern (!!). So richtig viel zu sehen gibt es auf der Insel nicht. Das war aber auch nicht unser Anliegen. Wir wollten eine ruhige Unterkunft direkt am Meer zum Relaxen und Schnorcheln.
Das Greenwood Beach Resort ist keine Luxusunterkunft, jedoch besitzt es eine fantastische familiäre Atmosphäre. Wir hatten das Gefühl, dass das sympathische Ehepaar aus Düsseldorf diese Unterkunft so leitet, wie sie diese gerne selbst antreffen würden, wenn sie Urlaub dort machten und nicht so, wie man am meisten Geld verdient.
Die 16 in 2 Reihen nebeneinander gebauten Zimmer sind einfach, aber nett und zweckmäßig eingerichtet, jedes Zimmer sieht anders aus. Die Zimmer 1 - 8 liegen unserer Meinung nach am besten, da man auf das Meer gucken kann. Ein Ventilator ist vorhanden, gegen Aufpreis kann die Klimaanlage dazu gebucht werden. Die Zimmer sind sauber und das Personal sehr freundlich. Es befinden sich mehrere Bereiche an der Unterkunft (mit Hängematten oder Liegen oder Tisch und Stühlen) wo man ungestört seine Zeit genießen kann.
Lage der Unterkunft:
Die Lage ist klasse. Die Unterkunft liegt direkt am Meer. Und hier ist auch
das besondere der Unterkunft: Sie liegt an einem 10km langen Strand…alleine
(bis auf eine handvoll Sommerhäuschen reicher Amerikaner)…entweder geht man
5km nach links oder man geht 5km nach rechts…wie auch immer, man ist
alleine!! Ganz, ganz selten hat man noch eine andere Person aus der
Unterkunft getroffen, sonst niemanden. Wo hat man schon einen 10 km langen
Strand für sich alleine? Und wem das nicht reicht, nun der kann zunächst
5km nach rechts gehen und dort einen klitze kleinen Berg überwinden. Dann
gelangt man an die sichelförmige Litle-Winding-Bay. Dort ist man dann nicht
mehr alleine sondern ganz alleine! Also wer Ruhe und einsame Strände zum
stundenlangen Spazieren gehen sucht, der ist hier richtig!! Einziger
Nachteil: am Strand liegt Strandgut das leider keiner wegräumt! Wer auch?
Dort ist ja keiner!
Übrigens: auf www.skypic.com kann man
schöne Luftaufnahmen von der Unterkunft sehen. Zuerst „Bahamas“ dann „Cat
Island“ anklicken und schließlich so lange scrollen, bis „Greenwood“
erreicht wird.
Service:
Das personal ist sehr freundlich! An der Bar nimmt sich die Getränke selber
und macht hinter seiner Zimmernummer einen Strich!
Gastronomie:
Morgens gab es Schinken, Käse, Obst usw. in Buffetform. Dazu konnten
Spiegelei, Rührei, Omelette, Speck usw. bestellt werden (im Preis
inbegriffen).
Mittags gab es eine kleine Speisekarte: Hamburger, Suppe, Nudeln etc.
(zwischen 6 und 10 US$). Abends gab es ein tolles Buffet, welches ein Mix
aus landestypischer und europäischer Küche war. Der Fisch wurde am gleichen
Tag gefangen und abends zubereitet. Dazu gab es auch Fleisch, Gemüse, mal
Nudeln, mal Reis, mal Kartoffeln. Zum Nachtisch gab es frisch gebackenen
Kuchen. Das Brot wurde übrigens auch selbst gebacken und schmeckte
vorzüglich!
Das Essen wurde im Restaurant oder auf der direkt am Strandbefindlichen
Terrasse eingenommen. Von der Terrasse hat man einen tollen Blick auf den
weißen Sandstrand und den türkisfarbenen Ozean!
Sport/Unterhaltung:
Es gab einen Pool, eine Tauchschule, einen Billiardraum sowie auch einen
kostenlos zu nutzenden Internetzugang.
Schnorcheln:
Wie ich oben schon beschrieben habe, haben wir zwei Ausflüge von Nassau aus
gemacht, die wir jedem sehr empfehlen können.
1. Ausflug:
Exumas-Ausflug mit Powerboat Adventure (www.powerboatadventures.com)
Mit zwei Speedbooten (jeweils zu ca. 20 – 25 Personen besetzt) sind wir zu
den Exumas-Inseln gefahren (eine Stunde Fahrtzeit). Das sind 300 kleine
Inseln der Bahamas. Auf der ersten Insel (Allan Cay) hatten wir einen ca.
45 minütigen Stopp. Dort lebt eine Leguanart. Von dort ging es dann zur
Insel Chip Chanel Cay. Uns erwartete eine kleine Insel mit schönen Strand
und türkisem Wasser. Auf dem Programm stand zunächst eine Rochen- und dann
eine Haifischfütterung. Dann wurde ein kleiner Schnorcheltripp und zu letzt
eine kleine Wanderung über die Insel vorgenommen. Die Tour kostete pro
Person 160 Euro. Essen und alle Getränke waren inklusive.
Für die Fütterungen wurden von den Guides im knietiefen Wasser auf einem
Tisch Fisch zubereitet. Hier kamen schon die ersten Haie, darunter ein ca.
2m langen Ammenhai.
Die Gäste knieten sich ins knöcheltiefe Wasser und warteten (nicht lange)
mit einem Fisch in der Hand auf die Rochen, die einem dann den Fisch aus
den Händen fraßen. Anschließend wurde am Ende eines Seiles Fisch befestigt.
Wir legten uns mit Taucherbrille und Schnorchel „bewaffnet“ ins knietiefe
Wasser. Die Guides warfen das Seil mit dem Fischende ca. 1 – 2 Meter vor
uns hin. Die Haie kamen und zerrten an den Fisch. Die Guides zerrten an der
anderen Seite an dem Seil. Einen Meter vor uns konnten wir beobachten, wie
die Haie mit ihren Zähnen den Fisch packten. Ein tolles Schauspiel! Nach
der Fütterung wurde ein wenig geschnorchelt. Wir sahen hauptsächlich
Weichkorallen, ein paar Fische und auch noch mal Haie. Ein toller Ausflug!
2. Ausflug:
Schnorcheltour mit Stuart Cove (www.snorkelbahamas.com)
Dieser Ausflug ist für Schnorchler ein Hammer, deshalb habe ich ihn gleich
zwei mal mitgemacht! Für 50 USD werden mit einem Boot (bei der 1. Tour ca.
25 Personen, bei der 2. Tour ca. 15 Personen) pro Trip 3 Schnorchelspots
angefahren. Bei beiden Touren habe ich verschieden Spots gesehen. Dabei
werden diverse schöne Korallenbänke mit Weich- und auch Hartkorallen, aber
auch ein Flugzeugwrack angefahren. Der dritte Spot ist dann die
Haifischfütterung…und die ist der Knaller!
Die Guides packten gefrorenen Fisch in einer Plastikbox und ließen diese an
einem Seil hängend ca. 7-9 Meter ins Wasser. Dann durften wir langsam ins
kühle Nass gehen. Es haben sich aber nicht alle Gäste auf dem Boot getraut.
Ich gehe also langsam ins Wasser, tauche mit meiner Taucherbrille
Unterwasser und traue meinen Augen nicht: ca. 2 bis 7 Meter unter mir
schwimmen ca. 25 bis 30 (!!) Karibik-Riff-Haie. Diese haben eine Größe von
ca. 1,30 – 2 Meter! Ein unvergessener Augenblick. Wir durften 15 Minuten
mit den Haien im Wasser bleiben und zu sehen, wie sie den gefrorenen Fisch
umkreisten. Dabei kamen vereinzelt Haie in ca. 2 – 3 Meter Entfernung auch
fast bis auf Augenhöhe an die Schnorchler heran. Nach 15 Minuten mussten
wir das Wasser wieder verlassen. Der Fisch wurde hochgezogen und an die
ganz nah am Boot an der Wasseroberfläche schwimmenden Haie verfüttert. Dies
war ebenfalls ein riesiges Spektakel.
Wer meint, dass das anfüttern von Haien keine gute Sache sei, nun, der hat
wahrscheinlich Recht. Der jenige sollte aber wissen, das Stuart Cove auch
Mitglied des Shark-Projekt EV ist und das die Haie nicht an den Fisch in
der Box herankommen. Der Fisch dient lediglich zum Anlocken der Haie. Nur
an der Wasseroberfläche werden ca. 5 – 6 Fische zu den ca. 20 – 30 Haien
ins Wasser geworfen.
Auf jeden Fall war dies ein wahnsinniges Erlebnis.
Schnorcheln am Strand vom Greenwood Beach Resort:
Sehr nah vom Strand entfernt (teilweise ab 1,5 Metern) liegen Stein- und
Riffblöcke. Diese sind größten Teils mit Algen bewachsen, auf denen sich
aber teilweise mehr oder weniger schöne Korallen (meist Weichkorallen)
befinden. Ich habe zwar eine Schildkröte und einen Rochen gesehen, doch war
ansonsten das Riff sehr fischarm. Der Eigentümer erzählte mir, dass im
Jahre 2004 ein Hurrikane Cat Island heimgesucht hätte. Die Fische hätten
sich wohl vom Riff in die Tiefen zurückgezogen. Doch so langsam erhole sich
wieder alles. Weiterhin sorge die Atlantikseite dafür, dass sich die
Korallen schlechter erholen als auf der anderen Seite der Insel. Ich
vergebe für das Schnorcheln hier die Note 3-.
Schnorcheln am Strand von Port Howe:
Die Eigentümer brachten uns zu einem optisch sehr schönen und auch immer
Menschenleeren Strand bei Port Howe (nächstgelegener Ort). Wenn die
Eigentümer keine Lust hatten, gaben sie uns den Autoschlüssel und wir
fuhren selber.
Hier hat das Schnorcheln richtig Spaß gemacht. Eine tolle Korallenwelt
(meist Weichkorallen)! In den Korallen befanden sich viele zwar kleine,
aber dafür sehr farbenfrohe Fische. Außerdem sah ich Muränen, Kofferfische,
Doktorfische, Lobster, Kalmare, Rochen, Barrakudas, Adlerrochen und weitere
bunte Korallenfische. An jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken,
teilweise konnte man in kesselartige Gebilde herein- und durch
gartenähnliche Landschaften hindurch schnorcheln. Note 2 +!
Fazit:
Die beiden „Nassau-Ausflüge“ sowie das Schnorcheln am Port Howe
Strand lassen das Schnorchler Herz höher schlagen. Hinzu kommt, dass das
Greenwood Beach Resort eine tolle Unterkunft für Ruhe suchende mit endlos
leeren weißen Stränden ist. Empfehlenswert!